4. Bauabschnitt

Einweihung

4. Abschnitt der Bachrenaturierung gegenüber der Membrankläranlage Glessen und Keuschenbroichbach.

Noch tags zuvor hatten die Mitarbeiter des Unterhaltungsverbandes Pulheimer Bach, bis zur einsetzenden Dunkelheit, die von namhaften Archeobotanikern vorgesehenen Baumsorten mit Wurzelballen für eine Hartholzaue, direkt gegenüber der Kläranlage gepflanzt. Diese Hartholzaue ist ein Teil des Projektes „Rekonstruktion einer Eisenzeitlichen Offenlandschaft“ oder „Der Pulheimer Bach vor 2.500 Jahren“. Die Fläche für die so genannten „celtic fields“, am etwas höheren Nordufer gelegen, bleibt noch frei, bis das in Arbeit befindliche Projektdossier den Gremien zur Beratung und Beschlussfassung vorgestellt werden kann. Zur Einweihung kamern zahlreiche Ehrengäste: Vizelandrat des Rhein-Erft-Kreises, Willy Harren, Bürgermeisterin Maria Pfordt (Kreisstadt Bergheim), Beigeordneter und Kämmerer Wolfgang Thelen; er vertrat den Bürgermeister der Stadt Pulheim.

Die Universität zu Köln war vertreten durch Frau Dr. Jutta Meurers-Balke, Dr. Oliver Bödeker, Dr. Reinhard Zeese. Das Planungsbüro IBF, Erftstadt, war vertreten durch Dr. Ing. Harald Wegner und Dipl. Ing. Sportmann. Die „Pädagogische Achse der Anrainerschulen („Grüne Klassednzimmer“) waren vertreten durch Jörg Paulke (Rektor Rochus Schule Glessen), Brigitte Ley (Rektorin der Gemeinschaftsgrundschule Geyen, Sinthern) und Frau Schulze Hennings. Kinder der GGS trugen die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten am Kalksinter, am Zusammenfluss von Pulheimer Bach und Keuschenbroichbach vor und stellten die „Erstausgabe“ eines „Kinderreiseführers der GGS Sinthern/Geyen über Freizeitangebote in Pulheim und Umgebung“ vor. Das Gymnasium Brauweiler war durch Frau Elisabeth Sommerfeld-Barnsberg, die Arthur Koepchen Realschule Brauweiler war durch Frau Monika Schulte und die Marion-Dönhoff-Realschule war durch Frau Elke Neukirchen vertreten. Monika Schule nimmt mit ihren Schülerinnen und Schülern am landesweiten Wettbewerb „Kinder ans Wasser“ teil. Pastor Klaus Steinert und Pfarrer Thorsten Schmitt weihten den Bach ein. Alle zusammen zerschnitten dann das in Landesfarben gehaltene Band, ein Hinweis darauf, dass das Projekt mit 80% Landesmitteln gefördert wird. Den Rest teilen sich Bergheim und Pulheim.


Platz für Grünes Klassenzimmer

Im Rahmen der regionale2010/REGIOGRÜN sind die Renaturierungsarbeiten am Pulheimer Bach, Bachabschnitt zwischen Bergheim-Glessen und Pulheim-Sinthern, fast abgeschlossen. Der Bach hat auf einer Gesamtlänge von fast einem Kilometer ein neues Bachbett erhalten. Es schlängelt sich wieder in Taltiefe durch das ehemalige Feld, dort wo sich früher auch ein Mühlenteich der Woltersmühle befand. Im Bereich der Mündung des kurzen „Kläranlagenbachs“, der das in der modernen Kläranlage mit Membranklärung geklärte Wasser in den Pulheimer leitet, wurde ein kleiner Weg angelegt, der zu zwei Bachfurten und einem Beobachtungsplatz führt. Dieser Platz wurde speziell für die Grünen Klassenzimmer der „Pädagogischen Achse der Anrainerschulen“ angelegt.

Inzwischen haben schon sieben Schulen (Pulheim sechs und Bergheim eine) sehr erfolgreich solche Grünen Klassenzimmer eingerichtet. Besonders die Rochusschule in Bergheim-Glessen mit ihrem Rektor Jörg Paulke, wird es freuen, dass beinahe vor der Haustür ein solch wertvolles Biotop entstanden ist. Denn von den massiven Steinen der Bachfurten und den Stufen des Beobachtungsplatzes können die Schulkinder nun den Bach beobachten, ohne das Bachbett betreten zu müssen.

Im sehr schmalen Bachabschnitt, etwas oberhalb der Kläranlageneinrichtungen, durch Zäune gut geschützt, wurde auf der Südseite ein langes Steilufer angelegt. Hier wird erwartet, dass der Eisvogel sie bald entdeckt und Brutröhren anlegt. Ohne die seltenen Vögel zu stören, ist trotzdem später eine Beobachtung von der Bachbrücke an der Mündung des Abtsmühlenbachs möglich.


Korschenbroichquelle

Keuschenbroichquelle fließt oberhalb des Kalksinters ins neue Bett. Der neue Bachlauf nimmt Formen an.


Hochwasserschutz

Damit der Pulheimer Bach auch dort schadlos Hochwasser ableiten kann, ist sein neues Bachbett in zwei unterschiedlich hohen Breiten angelegt: Bei Niedrigwasser ist nur eine schmale Rinne zwischen 1 und 2 Metern Breite mit Wasser gefüllt. Schwillt der Bach bei anhaltendem Regen stark an, wird die höhere und breitere zweite Stufe gefüllt. Dann sind alle Kiesbänke überflutet und der Bach kann an einigen Stellen sogar eine Breite von 6 Metern haben. Dabei kann sich vor dem Spazierweg an der Woltersmühle auch ein breiter See bilden, wie früher dort der alte Mühlenweiher.

Das Luftbild zeigt, dass der Hang sich ab und zu als Quellhang zeigt. Mitte November 2010 bildete sich unten am Weg ein großer See: