6. Bauabschnitt

Von der Planung bis zum Abschluss aller Arbeiten – alles Eigenleistung des Bachverbandes.

Am 2. Februar 2012, zu Beginn der harten Frostperiode, hatte der Bachverband mit der Renaturierung des Bauabschnitts Glessen – Im Heuchen begonnen. Nach fast 2 Monaten intensiver Arbeit konnte nun die Maßnahme abgeschlossen werden. Zartes und helles Grün bedeckt inzwischen die Narben, die durch die Erdarbeiten unvermeidbar waren. Ein stabiler Zaun und eine neue Feldahornhecke schützen vor dem tief liegenden Durchlass, durch den der Pulheimer Bach unter der L 91 geführt wird. Teilnehmer der Einweihungsveranstaltung am 18. Mai 2012 werfen einen Blick auf die neue Rausche an der L 91.

Medienmitteilung zur Einweihung (PDF)

Die Renaturierung ist abgeschlossen

Der tief liegende Durchlass unter der L 91 ist jetzt mit einer dichten Hecke Feldahorn agbgepflanzt und so gesichert. Feldahorn verträgt jeden Rückschnitt, so dass dort durch Pflegeschnitte eine undurchdringliche Hecke entstehen wird. Die Verlängerung zur L 91 und dann parallel zur Straße wird durch einen massiven Zaunabschnitt gesichert. Für die Begrünung wurde etwas nachgeholfen: Durch Ritzungen in den steilen Ufern können Samen besser keimen. Einzelne Pflanzen von Wasserlilien und Wasserfarn beschleunigen die Entwicklung im Wasserbereich. Das Anlegen von Nisthöhlen in den Steilufern der Insel wurde mit entsprechenden Bohrungen erleichtert. Es bleibt abzuwarten, ob und wann der Eisvogel, der häufig im dortigen Bachabschnitt gesehen wird, davon Besitz ergreift.


Oberlauf Pulheimer Bach fließt in neuem Bett

Zum Ende der rund vierwöchigen Erdarbeiten musste der Bagger nur noch die Betonsohlschale durchtrennen. Jetzt konnte der Oberlauf des Pulheimer Baches von seinem neuen, naturnahen Bachbett Besitz ergreifen. Die Mitarbeiter hatten mit großem Geschick die harte Frostperiode genutzt, um den tief gefrorenen Boden überhaupt mit den schweren Maschinen befahren zu können. Rechtzeitig zum Frühlingsanfang sind die Erdarbeiten abgeschlossen. Eine einjährige Grasrispe, ein Schattengras, ist eingesät. Schlussarbeiten, wie das Entsorgen von Betonbrocken, das Entfernen alter Zaunreste und punktueller Nachpflanzungen, werden die Renaturierung im Sumpfgebiet Im Heuchen abrunden. Der Bachverband geht davon aus, dass in wenigen Wochen frisches Grün die Narben der Erdarbeiten vergessen macht. Nicht nur die Glessener werden sich an diesem neuen Stück Natur erfreuen.


Erdarbeiten im gefrorenen Sumpfbereich

Der alte Bachlauf verläuft in Betonsohlschalen direkt am Fuß des dortigen Steilhangs und ist urbanem Druck ausgesetzt. Der neue Bachlauf wird entfesselt und in Mäanderbögen, mit Inseln und kleinen Teichen etwa in die Mitte des Sumpfgebietes verlegt. Durch den tief gefrorenen Sumpfbereich sinken die Baggerfahrzeuge nicht ein und sonst unvermeidlicher Flurschaden wird vermieden. Das gilt insbesondere für den Bereich, wo der neue Bachlauf, wegen des geringen Gefälles, etwas tiefer ausgebaggert werden muss. Sollte die Frostperiode noch etwa eine Woche anhalten, könnte etwa die Hälfte der Erdarbeiten und damit der schwierigere Teil geschafft sein.


Bachaue „Im Heuchen“ soll renaturiert werden

Der Pulheimer Bach verläuft in Betonschalen gefesselt am Böschungsfuß der Hanglage „Im Heuchen“. Von dort lastet Druck aus Gartenanlagen auf das Gewässer. Durch eine langfristige Anpachtung, inkl. späterem Erwerb, kann die Renaturierung im Bereich der Sumpffläche realisiert werden. Mit dem Abpflocken wurde die Trasse für den renaturierten Oberlauf Pulheimer Bach festgelegt. Dabei wurden auch Blenken und Teiche identifiziert und gekennzeichnet. Sie bleiben alle erhalten. Bäume werden bis auf eine kleine „Ausdünnung“ in einem Erlenbestand nicht gefällt. Auch Haufen von wertvollem Totholz bleiben erhalten. Von der Brücke aus gesehen, etwa 10 Meter in Fließrichtung, wird der neue Bachlauf nach links vom Hangfuß weg verschwenkt, entfesselt und mäandrierend durch die sumpfige Fläche geführt. Da dort der Grundwasserflurabstand beinahe Null Zentimeter beträgt, können alle vorhandenen Blenken, Teiche und Tümpel erhalten werden.