Mit dem Austausch des hässlichen VA-Brückengeländers gegen Gabionenkörbe wurden die letzten Arbeiten rund um den Ankerpunkt 3, „Tor zum alten Rhein“, am 17. Juni 2011 erfogreich abgeschlossen. Es konnte sogar eine richtige Torsituation geschaffen werden. Das Ziel der Entfesselung des mit Beton und Spundwänder völlig verbauten Wegufers wurde gut erreicht, weil durch die „Wegverlegung“, in Richtung Hangböschung, die zusätzliche Fläche für ein deutlich flacheres Wegufer genutzt werden konnte.
Vor dem neuen Durchlass wurde im Bachlauf vorläufig eine zweite Rinne gezogen (Bild). Damit wird das dort steilere Bachufer vom Wasserdruck entlastet und besser vor Auskolkungen geschützt. In einer Übergangsphase entsteht so eine kleine Insel. Ziel ist es, dass der schmalere Bachlauf am Wegufer mittelfristig verlandet und mit Insel und neuem Ufer ein neues und deutlich flacheres Ufer bilden wird. Später wird dann das neue Ufer an der Pferdekoppel mit Wasserbausteinen gegen Auskolkungen gesichert. In der Schlussphase dieser Regulierung wird sich der Bachlauf etwa in der Mitte eingependelt haben.
Das alte Prallufer an der Pletschmühlenbrücke ist noch durch einige alte Pfähle auszumachen. Über die Jahre hat sich der Bach weiter in Richtung Pferdekoppel verlagert und inzwischen die Grundstücksgrenze erreicht. Durch eine Schüttung von Wasserbausteinen wird eine weitere Auskolkung in Zukunft stark eingeschränkt (Bild).
In Abstimmung mit der Stadt Pulheim wird das alte Geländer auf der Pletschmühlenbrücke abgerissen und durch Gabionen ersetzt – so wie auf dem neuen Durchlass weiter unterhalb. Die Arbeiten werden in der dritten Juni-Woche abgeschlossen sein. Das wäre dann vorläufig „der letzte Schliff“ am „Tor zum alten Rhein“, der hier vor rund 18.000 Jahren sein Bett hatte.
Wegufer an der Pletschmühle
Glück gehabt: Rechtzeitig vor dem angekündigten Regen konnte der neue Durchlass für den Pulheimer Bach in Betrieb genommen werden. Er ist so dimensioniert, dass er bei Hochwasser 3.000 Liter in der Sekunde schadlos durchleiten kann. Statt der hässlichen Leitplanken wurden als Geländer so genannte Gabionen gesetzt. Das sind mit Steinen gefüllte Drahtkörbe, die auch als gestalterisches Element gut in die Landschaft passen (Bild). Das so genannte Kastenprofil sorgt dafür, dass es im Durchlass nicht völlig dunkel ist. Damit ist es auch für Fische durchgängig. Den Abschluss der Baumaßnahme bildet eine wassergebundene Decke, die zwischen Einfahrt Pletschmühle und Durchlass eingebaut wird. Leichte Erd- und Bepflanzungsarbeiten werden die neue Böschung rund um den dortigen Ankerpunkt drei des Erlebnispfades abrunden.
Neuer Durchlass mit Kastenprofil
Im Rahmen der Bachrenaturierung, gegenüber der Pletschmühle, erhält der Pulheimer Bach nicht nur ein natürliches Wegufer, sondern auch einen leistungsfähigeren Durchlass unter dem dortigen Spazierweg. Das alte und desolate Kanalrohr wird durch ein so genanntes Kastenprofil ersetzt. Es hat eine deutlich größere Weite und erlaubt nun, dass bei starkem Hochwasser, zum Beispiel nach heftigen Gewitterregen, etwa 3.000 Liter Bachwasser in der Sekunde schadlos in die Große Laache abgeleitet werden können. Das trockene Wetter erlaubte es, dass die Arbeiten zügig voran kommen. Das Bild zeigt, wie das letzte Teilstück des Kastenprofils in die Baugrube einschwebt. Gegen Ende der 22. Kalenderwoche wird mit dem Abschluss der Bauarbeiten gerechnet.
Pletschmühlenufer entfesselt
Der schwere Betonverbau und die Spundwände wurden entfernt. Sie dokumentieren, wie naturfern das dortige Wegufer befestigt war. Das wird sich ändern: Der Weg wird um Wegbreite in Richtung Stufenrainböschung verschoben. Dadurch wird Platz für eine flachere Böschung. Die L-Steine sind bereits gesetzt. Dieser Wegbereich soll eine wassergebundene Decke erhalten. Am Schluss der Maßnahme wird der Durchlass erneuert.
Erlebnis- und Lehrpfad mit Tor „Zum Alten Rhein“
Über Jahre hat sich am Feldrand gegenüber der Pletschmühlenzufahrt ein beliebter Trampelpfad gebildt. Das war auch der Grund dafür dort den Pavillon „Ankerpunkt 3 – Tor zum Alten Rhein“ einzurichten. Mit Mineralbeton wurde nun der Trampelpfad auf einer Breite von knapp einem Meter etwas befestigt. Eine „lebende“ Einfassung aus Weidenhölzern unterstreicht die Naturnähe. Anfang Mai 2011 wird die Zufahrt von der Randkanalbrücke bis zum ersten Bachdurchlass mit einer neuen Decke versehen; ab Pletschmühle wassergebunden. Der Durchlass wird erneuert. Dann wäre dieser Bereich fertig.
Bach am „Tor zum alten Rhein“ vor der Renaturierung
Das Wegufer im Bachabschnitt gegenüber der Pletschmühle, zugleich Ankerpunkt 3 des Erlebnispfades „Wasserachse Pulheimer Bach“ und „Tor zum alten Rhein“ ist durch Stahl und Beton völlig naturfern ausgebaut. Ab Mitte April 2011 beginnen die Renaturierungsarbeiten. Der Spazierweg wird in Richtung Geländeböschung um Wegbreite verlegt. Dadurch entsteht Raum für die Entfesselung und Renaturierung des Bachufers am Spazierweg. Bis zur Einfahrt Pletschmühle ist eine Schwarzdecke geplant. Ab Einfahrt, bis zum Durchlass, ist eine Wasser gebundene Decke vorgesehen. Der desolate Durchlass wird erneuert. Die Leitplanken werden durch Gabionen ersetzt.