Halsbandsittiche schon mit dem Aussuchen ihrer Nisthöhlen beschäftigt

Halsbandsittiche, eine aus Afrika und Asien eingewanderte Papageienart (Neozoon), haben längst auch den „Alten Rhein“, die Laache erobert. Der dritte harte Winter in Folge scheint ihnen nicht zu schaden. Eine starke Population lebt zum Beispiel im Park rund um Haus Orr, an der Kleinen Laache. Dort gibt es einen sehr alten und wertvollen Bestand an riesigen Platanen mit vielen Astlöchern. Die Platane ist der klassische „Schlaf- und Nistbaum“ für den grünen Edelpapagei. Wenn keine Platane verfügbar aber sonst das Areal passt, wie zum Beispiel der alte Baumbestand in der Großen Laache, wählt der Halsbandsittich auch gerne die Esche. Findet er in luftiger Höhe eine geeignete Höhle, zum Beispiel von einem Specht, dann ist er in der Lage, mit seinem stabilen und scharfen Schnabel, diese so zu erweitern, bis sie für sein Brutgeschäft passt.

Trotzdem ist überraschend, dass man schon unmittelbar nach der Eis- und Schneeschmelze die hellgrünen Papageien dabei beobachten kann, wie sie große Astlöcher nach geeigneten Bruthöhlen inspizieren. Dabei versucht das Männchen, durch seinen Halsring gut vom Weibchen zu unterscheiden, eifrig für „seine“ Bruthöhle zu werben. In der Großen Laache scheint sich unser Pärchen (Bild) mit der Wahl schon einig zu sein: Während das Männchen draußen wacht, inspiziert das Weibchen die Bruthöhle. Es wird übrigens kein klassisches Nestmaterial hineingetragen. Allenfalls Holzspäne dienen einer leichten Polsterung der Brutmulde. Im Februar/März beginnt dann für das Weibchen das Brutgeschäft. 28 Tage wird es das Gelege nicht verlassen und wird vom Männchen mit Futter versorgt. Halsbandsittiche sind Vegetarier. Beeren, Samen, Körner und frisches Grün sind im Naturschutzgebiet im Überfluss vorhanden. Nach vier anstrengenden Wochen schlüpfen meist bis zu vier Jungvögel. In kleinen Schwärmen sind sie dann auch in dem einen oder anderen Hausgarten in Pulheim zu beobachten.