„Sind sie der Mann mit den Raupen?“ So begann der telefonische Hilferuf an Horst Engel, Verbandsvorsteher des Unterhaltungsverbandes Pulheimer Bach. Über Medienberichte hatten die Betreiber des Lörsfelder Hofs in Kerpen davon erfahren, dass der Unterhaltungsverband Pulheimer Bach seit einigen Jahren, zur Bekämpfung des für Pferde und Rinder lebertoxischen Jakobskreuzkrautes, die Raupe des nachtaktiven Jakobskrautbärs einsetzt.
Der Hilferuf fiel auf fruchtbaren Boden. Mit einigen Dutzend Raupen konnte der Bachverband gerne helfen. Die Raupen fressen bevorzugt Blüten und Blätter des eingewanderten, giftigen Jakobskreuzkrautes. Damit kann sich die Pflanze nicht mehr über ihren Samen vermehren. Die Raupen lagern das Gift ein, ohne dass es ihnen selbst schadet. Ihre Warnfarbe, gelb mit schwarzen Ringen, warnt aber Fressfeinde – für diese sind sie giftig Zum Überwintern verpuppt sich die Raupe am Boden. Im Mai schlüpft der rot-schwarze Falter, der Jakobskrautbär.
Er legt seine Eier in Gruppen bevorzugt unter Blätter des Jakobskreuzkrautes. Die Raupen schlüpfen nach wenigen Wochen. Das große Fressen beginnt von vorne.