Jubiläum – Kindergärten, Schulen und UNI am Bach

Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen feiert der Bachverband 17 Jahre Kooperation und Patenschaft mit der Universität zu Köln, Geographisches Institut und 10 Jahre Bachlabor der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Fakultät (Prof. Dr. Karl Schneider).

Im Rahmen eines immer spannenden Wissenstransfer ist der Bachverband bei der Erfüllung seiner Aufgaben, wie Hochwasserschutz, Renaturierung und Gewässerunterhaltung stets auf Augenhöhe und oft sogar anderen voraus. „Da kann uns so leicht keiner das Wasser reichen“, so Verbandsvorsteher Horst Engel.

Prof. Dr. Karl Schneider kündigte an, dass in Zukunft auch die Meteorologie mit Prof. Dr. Ulrich Löhnert, Institut für Geophysik und Meteorologie, die Biologie mit Prof. Dr. Patrick Fink, Institut of Zoologie, General Ecologie und Geographie mit Prof. Dr. Christina Bogner, Ökosystemforschung und insbesondere Mikroplastik dazu kommt und die Aktivitäten von Prof. Dr. Karl Schneider fortführt.

Wissenstransfer

So auch vor einigen Tagen: Da hatte Prof. Dr. Karl Schneider die Gelegenheit  dem Technischen Dezernenten der Stadt Pulheim, Olaf Kleine-Erwig und dem Ersten Beigeordneten der Stadt Pulheim, Jens Batist und dem Vorstand des Bachverbandes erläutert, wie man einerseits durch Verrieselung von Niederschlagswasser auf Gebäudedächern rund 80 Prozent der Niederschlagsmenge verdunstet und andererseits im Gebäude gleichzeitig ein angenehmes Hausklima erzeugt – für wenig Geld, ganz ohne aufwendige Klimaanlage und für erste Testprojekte mit seiner wissenschaftlicher Begleitung. Hintergrund war, dass durch rege Bautätigkeit in Bergheim und Pulheim und zunehmend versiegelter Flächen, immer mehr Niederschlagswasser anfällt und der Hochwasserschutz immer angepasst werden muss. Da stoßen Bäche, Ronnen und Fließe in Bergheim und Pulheim an ihre Grenzen. Diese unterhält der Bachverband. Insgesamt über 100 Kilometer. Die Stadt Pulheim will das aufgreifen. „Schon bei nur plus 1 Grad Erwärmung der Atmosphäre fallen 7 Prozent mehr Niederschlag. „Deshalb ist der Hochwasserschutz nie abgeschlossen“, so Engel.

Pädagogische Achse der Anrainerschulen

Neben der UNI haben neun Schulen und fünf Kindergärten seit Jahren die renaturierten Bachabschnitte für sich als außerschulische Lernorte entdeckt. Sie verstehen sich als „Pädagogische Achse der Anrainerschulen“. So führen ganz aktuell das Geschwister-Scholl-Gymnasium und die Barbaraschule Führungen und Geländepraktika durch. Stolz zeigten zum Beispiel die Kinder der Barbaraschule auf ihren kleinen Händen Reste von gehäuteten Flusskrebsen, wie Scheren und  Chitinpanzer.

„Flusskrebse können nur wachsen, wenn sie sich häuten. Man sieht sie auf dem Bachgrund immer nur mit viel Geduld und bei Dämmerlicht“, so Engel. 

Tag der offenen Tür

Mit einem Tag der offenen Tür (Fr. 16. Mai 2025, ab 12 Uhr) endet die Aktionswoche. Der Bachverband zeigt seine Wanderausstellung und seine speziellen Geräte und Maschinen. Dabei stellt sich für Interessierte immer verblüffend heraus, dass die hauptamtlichen Mitarbeiter (nur 5!), zusammen mit dem ehrenamtlichen Vorstand (4), neben der Hauptaufgabe den Hochwasserschutz bürgernah zu garantieren, über welch breites Wissen sie verfügen müssen um naturnah die ihnen anvertrauten Gewässer zu unterhalten. „Das wird von uns aktiv durch regelmäßige Weiterbildung gefördert“, so Engel. 

Klimaverbesserung einmal anders

Auch offizielle Vertreter vom Rhein-Erft-Kreis und von Bergheim und Pulheim werden erwartet.

Diese Veranstaltung wird auch dazu beitragen, dass sich das Gesprächsklima beider Stadtspitzen mal wieder etwas aufhellt. Seit der Ansiedlung von einem großen Möbelhaus in Pulheim liegen beide Städte im Klinsch. Wir haben damit zwar nichts zu tun, wir arbeiten aber für beide Städte und wir spüren das“, so Engel.

Bilder: Horst Engel