Bachsohle wird verschmalert – Schleppkraft bleibt erhalten

Vor geraumer Zeit hat der Bachverband bereits den Pulheimer Bach, Bachabschnitt Pulheim, Rossweiherfeld renaturiert und die Bachsohle für den Trockenwetterabfluss mittels Steinwalzen verschmalert. Steinwalzen sind stabile, walzenartige Netze in denen sich Steine unterschiedlichster Größe befinden. Sie werden wegen ihres Gewichts mittels Bagger und in Mäanderbögen verlegt. Das gelingt auch bei wenig Platz. Ihre Begrünung stellt sich zügig ein. Bachaufwärts ist jetzt der Bachbogen bis Brücke Kantstraße dran.

Mit der Verschmalerung wappnet sich der Bachverband für die sich wiederholenden frühsommerlichen Dürreperioden. So bleiben Fließgeschwindigkeit und die so genannte Schleppkraft erhalten. Sediment und Schlamm können sich nicht mehr absetzen. Sie würden die Bachsohle unter einer ökologisch toten Schlammschicht begraben. Verbandsvorsteher Horst Engel. „Das verhindern wir. Die Bachsohle wird durch die fließende Welle ‚geputzt‘ und ihre ökologische Bedeutung bleibt auch bei Trockenwetterabfluss erhalten“. Die vielen kleinen Vertiefungen und Verstecke, auch in den Steinwalzen, besiedeln kleinste Wasserlebewesen – Makrozoobenthos genannt. Man kann zum Beispiel Strudelwürmer, Schnecken, Muscheln, Krebstiere, Eintags-, Stein- und Köcherfliegenlarven finden. Ihr Vorkommen gibt Hinweise auf die Gewässergüte. Am Pulheimer Bach oft schon Gewässergüte zwei bis drei.

In Kombination mit dieser Maßnahme werden auch das Nordufer, das so genannte Prallufer und der kleine Erdwall neben dem Spazierpfad stabilisiert. Die Auskolkung in Richtung Straßenland wird verhindert. Das ist zugleich ein Beitragt zum Hochwasserschutz.

Eine Entenfamilie hat die Baustelle schon abgenommen.

Die Fortsetzung der Maßnahme, bachaufwärts in Richtung „Verrohrung“, ist für 2023 beabsichtigt.