Ein ungewöhnlicher Ort für ein Richtfest: Die sanierte Beton-Decke vom Auslaufbauwerk Hochwasserschutzbecken Fischbach (HRB-Fischbach), oberhalb Gewerbegebiet an der Fischbachstraße.
Der Unterhaltungsverband Pulheimer Bach (kurz Bachverband) ist für die Gewässerunterhaltung, aufgrund einer Verwaltungsvereinbarung mit der Kreisstadt Bergheim, auch für den Fischbach zuständig. Nach dem Katastrophenregen vom 14. Juli 2021, bei dem Bergheim und Pulheim mit einem blauen Auge davongekommen sind, weil sie nicht im Zentrum des Katastrophenregens lagen, hat der Bachverband beschlossen das HRB-Fischbach wieder in die engere Gewässerunterhaltung zu nehmen. Dazu waren auch umfangreiche Beton-Sanierungsarbeiten nötig.
Nach Einrüstung des etwa 8 m hohen Betonturms kamen die Arbeiten gut voran.
Die Vertreter der Unteren Wasserbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde Rhein-Erft-Kreis hatten sich bereits vom Baufortschritt informiert, so dass dem Richtfest mit einem leckeren Gulasch-Eintopf nichts mehr im Wege stand.
Von den Stadtwerken Bergheim waren zu Gast Frau Bärbel Jacob und Frau Arzur Badak – im Gruppenbild dritte und vierte von links. Beim Rundgang wurden den beiden Damen die noch ausstehenden Betonsanierungsarbeiten im inneren des Betonbauwerks erläutert.
Wenn das Wetter mitspielt könnten die Beton-Sanierungsarbeiten bis Mitte Dezember erledigt sein. Ein teurer Neubau ist dann überflüssig. Dann wird der Bachverband das Auslaufbauwerk vom HRB-Dansweiler Wald sanieren. Es schützt die Ortslage von Pulheim-Dansweiler. Die dortigen Arbeiten sind aber deutlich weniger aufwendig.
Hochwasser-Gefahrenpotenzial nicht unterschätzen
Die Hochwasser-Gefahrenpotenziale der ehemaligen „Rhein-Braun-Außenkippen“, Fischbachhöhe, Wiedenfelder Höhe und Glessener Höhe sind nicht zu unterschätzen. Deshalb sorgt der Bachverband mit seiner regelmäßigen Gewässerunterhaltung seit Jahren für die sichere Ableitung der Regenwässer. Trotzdem ist Wachsamkeit geboten: Die Fischbachhöhe hat ein über 10 Quadratkilometer großes Einzugsgebiet mit einer Hochfläche auf 164 Meter. Die Besonderheit: Nach Regenfällen wird das Oberflächenwasser von einem dichten Drainagenetz – alle 8 Meter ein Drainagerohr (!) – aufgefangen. Die Dichte der Drainageleitungen ist ungewöhnlich. Sie entwässern über ein rund 40 Kilometer langes Grabensystem in den 5,20 Meter breiten und 2,20 Meter tiefen Fischbach. Eine Kaskade und Schussrinnen ergänzen das Entwässerungssystem.
Verbandsvorsteher Horst Engel: „Zusammen mit der intensiven Gewässerunterhaltung hat das bislang sicher funktioniert. Gewerbegebiet Sonnenhang, Wohngebiet Parkstraße, das Einkaufszentrum und große Gewerbeflächen an der Fischbachstraße werden vor Hochwasser geschützt. Mit der Reaktivierung des HRB-Fischbach reagieren wir auf die immer häufiger auftretenden, kleinräumigen Starkregenereignisse, um im Katastrophenfall auch diese Wassermassen sicher ableiten zu können.“