Hochwasserschutzmaßnahmen nach Katastrophenregen vom Juli 2021 besichtigt

Uwe Zaar, Leiter des Dezernates IV des Rhein-Erft-Kreises und Christine Bernt, Amtsleiterin für technischen Umweltschutz des Rhein-Erft-Kreises, machten sich persönlich ein Bild von den Hochwasserschutzmaßnahmen des Unterhaltungsverbandes Pulheimer Bach (Bachverband). Anlass war der Katstrophenregen vom 14. 7. 2021.

v. l.: Uwe Zaar, Christine Bernt, Helmut Paul, Horst Engel und Verbandsmeister Ralf Porschen am Fischbach-Ufer in Quadrath-Ichendorf

Hier hat der Hochwasserschutz, ein Konzept zwischen Auen renaturierter Bachabschnitte und Hochwasserrückhaltebecken, am Pulheimer Bach, am Gillbach und an den Ronnen, Fließen und Gräben, sich innerhalb von drei Jahren, mit jeweils über 100-jährlichen Regenereignissen, zum dritten Mal bewährt. Auf einer Gesamtlänge der zu unterhaltenden Gewässern von rund 100 Kilometern waren am Pulheimer Bach Überflutungen von einem Erdgeschoss, drei Keller und einigen Hausgärten zu beklagen. Am Gillbach, den der Bachverband bis zur Kreisgrenze unterhält, zwei Erdgeschosse und Keller.

Am Pulheimer Bach war Ursache für die Überflutung in der Ortslage, dass der Kölner Rand-Kanal, seit seinem 65-jährigem Bestehen erstmals in den Pulheimer Bach entwässerte. Geplant ist u d das hat immer wieder funktioniert, dass der Pulheimer Bach im Hochwasserfall in den Kölner Rand-Kanal entwässert. Am Gillbach war Ursache, dass der Notüberlauf der Regenrückhaltungen am Kraftwerk Niederaußem ansprang, so dass die Wassermengen in Bergheim-Rheidt Überflutungen auslösten. Hinzu kam es an Ronnen und Fließen an verschiedenen Stellen zu Überflutungen in der Feldflur. Als Ursachen konnten verschiedene, unterdimensionierte Durchlässe identifiziert werden.

Uwe Zaar: „Ich bin beeindruckt, wie durch die Vielzahl an verhältnismäßig kleinen Maßnahmen die Auswirkungen des Hochwasserereignisses im Juli begrenzt werden konnte.

Helmut Paul, stellvertretender Verbandsvorsteher, ergänzt: „Auch in wirtschaftlicher Hinsicht hat sich jeder investierte Euro gelohnt.“

Der Bachverband hatte den Katastrophenregen als Chance genutzt, um Schwachstellen im Hochwasserschutz zu identifizieren, da wo erforderlich sie mittels Provisorien und Sofortmaßnahmen zu beheben und hierüber eine ausführliche Dokumentation verfasst. Sie lag der Verbandsversammlung zur Beratung und Beschlussfassung am 2. Dezember 2021 vor. Im Rahmen einer Rundtour erläuterte Horst Engel, Verbandsvorsteher des Bachverbandes und Helmut Paul, das seit über 20 Jahren realisierte und weiter auszubauende Hochwasserschutzkonzept. „Dabei war die Zusammenarbeit mit der Unteren Wasserbehörde Rhein-Erft-Kreis, sie ist die Aufsichtsbehörde für den Bachverband, den Stadtwerken Bergheim, der Tiefbauverwaltung der Stadt Pulheim und dem Zweckverband Kölner Rand-Kanal stets vorbildlich“, so Engel.