Erdwälle mit integrierten Steinwalzen können als Sofortmaßnahmen kleinere Lücken im Hochwasserschutz schließen

Der Bachverband unterhält neben dem Pulheimer Bach, für die Kreisstadt Bergheim und die Stadt Pulheim, auch das dichte Netz von Ronnen oder Fließen – zusammen über 80 Kilometer. Gerade diese vermeintlich harmlosen „sonstigen Gewässer“, die nur bei Regen Wasser führen, aber bei Starkregen zu reißenden Bächen werden können, setzt der Bachverband auf schnelles Schließen erkannte Lücken im Hochwasserschutz. Hierzu eignen sich als zuverlässiges „Provisorium“ kleine Dämme mit integrierten „Steinwalzen“. Die einzelnen Steinwalzen bestehen aus einem etwa 2 Meter langem, verrottungssicherem Netz-Schlauch in dem sich dichte Schüttungen aus Naturstein befinden. Mit einer Steinwalze von zum Beispiel 20 Zentimeter Durchmesser, kann mit Überdeckung von Erde und der Einsaat von Grassamen, ein etwa 30-40 Zentimeter hoher Wall errichtet werden. Handling, Pflege und Unterhaltung sind keine Herausforderung, so dass sich aus dem „Provisorium“ eine wirksame Dauerlösung entwickeln kann. Verbandsvorsteher Horst Engel: „Zumindest kann die Zeit überbrückt werden, bevor andere Ursachen einer Überflutung behoben sind.“

Mit Zustimmung des dortigen Landwirtes entsteht gerade ein solcher Erdwall in Bergheim-Ahe, am Stetteler Fließ.

Das Fließ entwässert Oberflächen- und Drainagewasser aus der Feldflur zwischen Elsdorf-Heppendorf und Bergheim-Ahe und mündet in den Wiebach. Im Bereich der „Wiebach-Höfe“ befindet sich ein niedriger Weg- und Uferabschnitt, so dass das Fließ hier, beim Katstrophenregen vom 14. Juli 2021 bordvoll gefüllt, über das Ufer trat. Dabei wurden Weideflächen der Wiebach-Höfe überflutet. Die Überdeckung mit Erde und die Gras-Einsaat folgen in der 36. Kalenderwoche. Am Ende werden die Durchlässe in Fließrichtung Wiebach deutlich vergrößert.