Rommerskirchen, auch Gillbach-Gemeinde genannt, führt in ihrem Stadtwappen den Gillbach

Gemeinsam für den Gillbach: Die Umweltausschuss-Vorsitzenden von Rommerskirchen und Bergheim tauschten sich aus

Wenn Kohleverstromung und –Veredelung in Niederaußem – vielleicht schon in 2030 – beendet werden, droht der Gillbach trockenzufallen, weil Kühlwasser nicht mehr eingeleitet wird.

Katharina Janetta (ROK) und Helmut Paul (BM) sind sich einig: „Der Gillbach als Blaues + Grünes Band muss für Region und Bevölkerung erhalten bleiben und darf nicht austrocknen. Dazu ist das historische Gewässer durch RWE vom heutigen Anfang in Auenheim mit Grundwasser zu stützen, bis die Quellhorizonte wiederhergestellt sind. Auf die geringeren Wassermengen angepasst soll so ein naturnäherer Bach entstehen.“

Die Fakten:

  • Seit Jahrhunderten ist der Gillbach mit seinem ca. 30 km langen Verlauf für die Kulturlandschaft zwischen Bergheim, Rommerskirchen und Neuss prägend. Bereits im Mittelalter spricht man bei seinem Einzugsgebiet (ca. 100 km²) vom „Gillgau“.
  • Nach der Historie hatte der Gillbach mit seinen Nebenbächen im Bereich des Villerückens und abwärts die ganzjährige Wasserführung eines mittleren Flachlandbaches.
  • Erst durch die weiträumige Sümpfung und die Kohleförderung wurden die Quellhorizonte und Einzugsbereiche aller in Rede stehenden Gewässer zerstört.
  • Quell- und Niederschlagswasser wurden zur Mitte des 20. JH durch RWE-Betriebsabwässer überkompensiert, was zu einem naturfernen Zustand führte.
  • Als prägendes Element für die Bevölkerung und diesen Naturraum, aber auch als Vorflut für ein großes Einzugsgebiet ist der Gillbach zu erhalten und umzugestalten.
  • RWE als Verursacher der unnatürlichen Veränderungen steht in Pflicht und Verantwortung, den Bestand und den naturnäheren Ausbau des Gewässers mit der Einleitung von Grundwasser zu gewährleisten, bis die bergbaubedingte Absenkung des Grundwassers wieder normalisiert sein wird.
  • Die Wasserbehörden des Rhein-Erft-Kreises und des Rhein-Kreises Neuss haben mit den Kommunen, dem Erftverband, dem Unterhaltungsverband Pulheimer Bach und dem Bergbautreibenden unter Beteiligung der Bevölkerung die notwendigen wasserwirtschaftlichen und landschaftsrechtlichen Maßnahmen abzustimmen.

Dokumentation im PDF-Format: Ökologischer Zustand des Gillbachs. Flora und Fauna eines besonderen Gewässers