Gillbach – ein Refugium des geschützten Hirschzungenfarns

Der Unterhaltungsverband Pulheimer Bach, Kurzform Bachverband, ist auch für die Gewässerunterhaltung und den Hochwasserschutz am Gillbach im Rhein-Erft-Kreis zuständig. Er hat durch den Braunkohlentagebau seine natürliche Quelle verloren und wird vor allem durch Kühlwasser aus dem Kraftwerk Bergheim-Niederaußem gespeist. Bei Bergheim-Auenheim fließt er in einer tiefen und von hoher Luftfeuchtigkeit geprägten Aue Richtung Erft. Laubbäume spenden den wichtigen Schatten. Offenbar ideale Standort-Voraussetzungen für den in Deutschland unter Naturschutz stehenden Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium). Er gehört zur Familie der Streifenfarngewächse (Aspleniaceae). Die Pflanzenart ist auch unter dem botanischen Namen Phyllitis scolopendrium bekannt. Um den Standort zu schützen hat der Bachverband oberhalb des Nordufers eine schützende Barriere aus Brombeersträuchern entwickelt. Damit ist der direkte Zugang versperrt – aber der Blick vom gegenüberliegenden Spazierweg nicht. So konnte sich über Jahre ein einzigartiger Bestand entwickeln. Inzwischen hat er komplett das etwa 8 m hohe Steilufer auf einer gesamten Länge von etwa 200 Meter besiedelt – besonders im Frühjahr eine Augenweide.