Ölalarm im Pulheimer Bach

Das neue Jahr fängt ja gut an, dachten sich die Mitarbeiter des Unterhaltungsverbandes Pulheimer Bach, als die Feuerwehr Pulheim und die Untere Wasserbehörde Rhein-Erft-Kreis sie Freitag früh mit „Ölalarm im Bachabschnitt Pulheim-Sinthern!“ alarmierten. Was war passiert?

Eine Spezialfirma hatte den Auftrag in Sinthern Martinstraße, oberhalb vom renaturierten Pulheimer Bach, einen Heizöltank zu zerlegen. Die Hausbesitzer wollten den Öltank entfernen lassen und auf Gas umstellen. Beim Zerlegen des Heizöltanks wird auch die im Tank befindliche Restölmenge in einen dafür vorgesehenen Tank auf einem LKW abgepumpt. Während des Pumpvorgangs versagte eine Schlauchkupplung, sodass Heizöl von der LKW-Ladefläche auf die Straße floss. Bis zum Abschalten der Ölpumpe immerhin etwa 100-150 Liter.

Dem Straßengefälle hinunter zum Pulheimer Bach folgend, lief das Öl über Straßengullys in die Kanalisation. Die Kanalisation hat hier einen Notüberlauf zum Pulheimer Bach. Über diesen Notüberlauf erreichte das Heizöl den Pulheimer Bach. Die Freiwillige Feuerwehr Pulheim, unter Leitung von Löschzugführer Reinhard Gremlitza (Bild 1), handelte schnell und zielgerichtet: Zunächst wurden mehrere Ölsperren zwischen dem Bachabschnitt Pulheim, Höhe Elchweg (Bild 2) und Sinthern, Martinstraße, ausgebracht.

Damit sollte die Ausbreitung im Gewässer verhindert werden. Im Bachabschnitt unterhalb Martinstraße bis etwa Brücke Am Frohnhof, wurde ein Teppich von ölsaugenden Tüchern ausgelegt:

Die Mikrofasern dieser „Öladsorptionstücher“ saugen und binden etwa das 25-fache ihres Eigengewichtes an Öl. Ein zuverlässiges Mittel wirksam Umweltschäden in Grenzen zu halten.

Im Kern geht es beim Öl-Alarm im Pulheimer Bach immer darum, zügig die renaturierten Bachabschnitte, aber vor allem das Versickerungsgebiet Große Laache zu schützen.

Verbandsvorsteher Horst Engel

In der Großen Laache wird über einen rund 250 Meter langen Versickerungsschlitz, der bis in den Grundwasser-Leiter Kies/Sand reicht, das gesamte Bachwasser, etwa 1,5 – 2 Millionen Kubikmeter/Jahr, zur Anreicherung des Grundwasserdargebotes im Kölner Norden versickert. Das Wasserwerk Köln-Weiler macht daraus Trinkwasser – auch für Pulheim. Mitarbeiter des Bachverbandes fahren deshalb auch immer sofort mit einem Team direkt zur Großen Laache, um dort Sofortmaßnahmen zu treffen. So auch jetzt. Sie konnten aber Entwarnung geben. Soweit hatte sich der Öl-Teppich noch nicht ausgebreitet. Die von der Feuerwehr rechtzeitig ausgebrachten Ölsperren hatten ihre Wirkung. Mit der Beseitigung von Restmengen aus dem betroffenen Kanalabschnitt hat die Stadtverwaltung Pulheim eine Spezialfirma beauftragt. Ölsperren und Ölabsorptionstücher bleiben bis in die 2. Kalenderwoche im Bach.